Feuer und Flamme für die Inklusion

Mit mehr als 240 000 Jugendlichen ist die Deutsche Feuerwehrjugend einer der größten Jugendverbände Deutschlands. In einer umfangreichen Ausbildung werden die Jugendlichen auf den Einsatzdienst vorbereitet. Dazu gehören Lehrgänge zur Brandbekämpfung ebenso wie Erste-Hilfe-Maßnahmen. Doch wie sieht es aus, wenn die Feuerwehr zur Einsatzstelle kommt und mit einer völlig neuen Situation konfrontiert wird?

Dazu hat der Jugendwart der Untermeitinger Feuerwehr, Manuel Fischer, im Februar den Schwerpunkt „Inklusion“ in das Monatsprogramm der Feuerwehrjugend aufgenommen. „Hintergrund der Aktion ist es, den jungen Feuerwehrlern die Möglichkeit zu geben, im geschützten Rahmen Menschen mit unter-schiedlichen Behinderungen kennenzulernen, um im Ernstfall entsprechend sicher handeln zu können“, erklärt Fischer, der selbst als Heilerziehungspfleger tätig ist. In Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe Aichach, für die Fischer selbst tätig war, organisierte er nun einen ersten Kontakt zwischen Jugendlichen mit geistigen Behinderungen aus dem Nachbarlandkreis und den jungen Feuerwehrfrauen und -männern aus Untermeitingen. „Ich kenne die 13 Jugendlichen der Lebenshilfe Aichach persönlich, es macht das erste Zusammentreffen einfacher, wenn man nicht ganz fremd ist“, so Fischer.

Die Jugendfeuerwehr hatte sich in mehreren vorangegangenen Treffen gut vorbereitet und einiges geplant. Dazu gehörte neben Informationen über die  Feuerwehrausbildung, eine Präsentation der verschiedenen Einsatzbekleidungen und einer Führung durchs Feuerwehrhaus auch die Möglichkeit, an verschiedenen Stationen das eigene feuerwehrtechnische Geschick zu erproben. Die Jugendlichen selbst fanden die Aktion sehr spannend. In Gruppen mit jeweils zwei Jungfeuerwehrlern und vier behinderten Jugendlichen ging es von einer Station zu nächsten und anfängliche Distanzen zwischen den Jugendlichen schwanden ganz schnell. Der 13-jährige Levi fand die Aufgabe sogar so reizvoll, dass er sich direkt erkundigen will, ob er bei der Lebenshilfe auch einmal arbeiten kann. „Ich war vorher schon ein bisschen aufgeregt, weil ich nicht wusste, was auf mich zukommt, aber eigentlich war es gar nicht schwierig, die sind ganz normal“ beschreibt er seine Eindrücke.

Der Höhepunkt für die Gäste war natürlich die Fahrt im Feuerwehrauto, die Kommandant Michael Erhard selbst übernahm. „Ich finde das eine vorbildliche Aktion mit wegweisenden Zügen“, so Erhard. Er könne sich durchaus vorstellen, ein solches Projekt – ähnlich wie das Ferienprogramm – künftig in regelmäßigen Abständen auf die Beine zu stellen. Auch in der Aufnahme von behinderten Menschen in die Feuerwehr sieht er kein Problem. „Die Prüfung zum Truppmann ist Voraussetzung, um mit zu Einsätzen fahren zu dürfen. Wer dies nicht schafft, findet aber auf jeden Fall trotzdem seinen Platz bei uns“, beschreibt Erhard die Möglichkeiten im Feuerwehrdienst. Einen bleibenden Eindruck bei der Besuchergruppe dürfte die Fettexplosion hinterlassen haben, bei der Feuerwehrmann Martin Lauter die Gefahren des Fettlöschens mit Wasser eindrucksvoll demonstrierte. Aber auch die Modenschau im Gemeinschaftsraum lieferte besondere Impressionen. Die jungen Feuerwehrleute präsentierten verschiedene Einsatzbekleidungen und erschienen als Truppmann, Imker, First-Responder (Ersthelfer), in Wärmeschutzbekleidung, Wathose und zu guter Letzt in Ausgehuniform, ehe die gelungene Übung bei Fischstäbchen und Kartoffelsalat zum gemütlichen Teil überging, bei dem gemeinsam noch einmal die Erlebnisse zwischen Menschen mit und ohne Behinderung besprochen wurden.

(Text und Bilder mit freundlicher Genehmigung von Frau Susanne Raffler)

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